Die Veranstaltung zeigte, wie Künstliche Intelligenz die juristische Arbeit beeinflusst und welche Bedeutung sie künftig für das Rechtswesen haben wird. Schirmherrin des Summits war Bundesjustizministerin Dr. Stefanie Hubig.

„Der German Legal Tech Summit hat sich zu einem Orientierungspunkt für alle entwickelt, die die Digitalisierung des Rechtswesens und den Einzug von KI in die tägliche Arbeit aktiv gestalten möchten. Die starke Resonanz zeigt uns, dass der Summit das richtige Format zur richtigen Zeit ist“, sagte Projektleiter Andreas Wolf von der Deutschen Messe zum Abschluss. Dr. Benedikt Quarch vom Partner German Legal Tech Hub ergänzte: „Der Summit ist der Ort, an dem digitale Lösungen und Menschen zusammenkommen. Hier entstehen Ideen, die den Rechtsmarkt nachhaltig prägen. Die Weiterentwicklung zum zweitägigen Format ist ein logischer Schritt, denn wir spüren mit jedem Jahr: die Branche braucht Raum für Diskussionen, Austausch und konkrete Projekte.“

Ein Format für Orientierung, Praxis und Veränderung

Nach der Eröffnung durch Dr. Jochen Köckler, CEO der Deutschen Messe AG, Jörg Offenhausen und Dr. Benedikt Quarch, Geschäftsführer vom German Legal Tech Hub, beschäftigte sich Soziologe Prof. Harald Welzer in seiner Keynote mit der Frage, was passiert, wenn zentrale Elemente unseres Menschseins – Denkfähigkeit und Kommunikation – zunehmend automatisiert werden. KI könne zwar gewaltige Datenmengen verarbeiten, aber nicht das Unerwartete antizipieren. Darin liege die Stärke menschlicher Kreativität und zwischenmenschlicher Gespräche. Der Mensch sei ein soziales Wesen, das ohne die soziale Einbindung und Vernetzung mit anderen nicht überlebensfähig sei.

Die Relevanz von Vernetzung zeigte sich in vielen Gesprächen an den Ständen der Aussteller – der German Legal Tech Summit war ausgebucht – sowie in den Workshops, Masterclasses und Podiumsdiskussionen. Die Hauptbühne wurde moderiert von Franca Lehfeldt. Die gut besuchten Sessions wie „Vom Prompt zum Daily Business“ spiegelten den Wunsch der Teilnehmenden wider, digitale Werkzeuge auszuprobieren und in ihren Arbeitsalltag zu übertragen. Mit Handlungsempfehlungen, wie denen von Su Reiter (Reiter Media) zum digitalen Markenauftritt von Kanzleien gab es konkrete Anregungen für den juristischen Alltag.

Auch Niedersachsens Justizministerin Dr. Katrin Wahlmann besuchte den Summit und forderte bei ihrem Auftritt: „Wir brauchen die E-Akte!“ Auf einer Papierakte könne man schließlich keine KI laufen lassen.

Diskussion zu Chancen und Herausforderungen

In der Podiumsdiskussion mit Stefanie Otte, Präsidentin des OLG Celle, Prof. Dr. Volker Römermann von der Berliner Humboldt-Universität, und Belit Onay, Oberbürgermeister der Stadt Hannover, wurden Herausforderungen im Umgang mit neuen Technologien erörtert. Karsten Hardraht, Chefsyndikus der KfW, sprach sich für die Kombination von technischer Unterstützung und menschlichem Denken aus.

Ausstellung mit Schwerpunkt auf praktischen Lösungen

Die ausgebuchte Ausstellung zeigte Anwendungen und Werkzeuge, die juristische Arbeitsprozesse bereits heute verändern. Unternehmen wie June, Dillitrust, BRYTER, Libra, Beck-Noxtua und Prime Legal AI präsentierten Entwicklungen in Bereichen wie Automatisierung, digitale Workflows und Dokumentenmanagement.

Förderung von Vielfalt und Nachwuchs

Der Summit setzt sich für die Sichtbarkeit von Frauen und für Vielfalt im Rechtsmarkt ein, zum Beispiel mit dem Legal Tech Women Lunch und Formaten wie dem Legal Fight Club und der Start-up Pitch Trophy. Diese boten jungen Unternehmen eine Bühne, um ihre Lösungen vorzustellen. Der Gewinner der Start-up Pitch Trophy 2025 ist Nenna Ai. Ein KI-Modell zum Datenschutz.

Ausblick auf 2026

Im kommenden Jahr wird der German Legal Tech Summit erstmals an zwei Tagen ausgerichtet. Die Veranstaltung ist für den 2. und 3. Dezember 2026 auf dem Messegelände in Hannover geplant.

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